Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin leitet die interdisziplinäre Intensivstation (Station B5), die in unmittelbarer Anbindung an den OP-Trakt liegt. Hier werden schwer kranke Patienten aller operativen und nicht-operativen Fachgebiete behandelt. Die Station umfasst derzeit 8 Betten mit der Möglichkeit zur intensiven Überwachung und wenn erforderlich zur Beatmung der uns anvertrauten Patienten. Mehrfach täglich wird die Behandlung der Patienten in fachübergreifenden Visiten der einbezogenen Kliniken abgestimmt. Erfahrene Anästhesisten, die die Zusatzweiterbildung „Spezielle Intensivmedizin“ erworben haben, koordinieren die optimale Therapie für die teilweise lebensbedrohlichen Störungen der Organfunktionen unserer Intensivpatienten. Von den pflegerischen Fachkräften hat ein Großteil zusätzlich zur Krankenpflegeausbildung eine qualifizierte Weiterbildung für Anästhesie und Intensivmedizin absolviert. Die Besuchszeiten auf der Station B5 sind aufgrund erforderlicher Untersuchungen und Behandlungen auf die Nachmittagsstunden von 15:00 bis 18:00 Uhr begrenzt. Gerne erläutern wir ihnen in Gesprächen mit den verantwortlichen ärztlichen Kollegen den Behandlungsverlauf Ihrer Angehörigen.

Die Therapie schwer kranker Patienten beinhaltet, dass die wichtigsten Parameter wie Blutdruck, Atmung, der Sauerstoffgehalt im Blut und der Herzrhythmus kontinuierlich überwacht werden. So können Verschlechterungen der Körperfunktionen frühzeitig erkannt und behandelt werden (Monitoring).

Die ungewohnte Situation und Umgebung sowie die notwendigen Untersuchungen und pflegerischen Maßnahmen können für die Patienten unangenehm und belastend sein. Daher hat sowohl eine effektive Schmerztherapie als auch der Einsatz von beruhigenden und Schlaf-fördernden Medikamenten (Analgosedierung) für uns eine absolute Priorität, um diese schwierige Krankheitsphase gut zu überstehen.

Im Rahmen von großen Operationen, schweren Infektionen und Entzündungen kann die Funktion lebenswichtiger Organe beeinträchtigt sein. Diese müssen gegebenenfalls bis zu ihrer Erholung vorübergehend ersetzt werden.

Zur Diagnostik und Therapie von Herz-Kreislauf-Störungen stehen uns modernste Verfahren zur Verfügung (z. B. Ultraschall des Herzens durch die Brustwand oder als Schluck-Echokardiographie, kontinuierliches Monitoring über PiCCO-Katheter, moderne Herzschrittmacher-Systeme). Oft müssen auch hochwirksame Medikamente über spezielle Spritzenpumpen und zentrale Venenkatheter zugeführt werden.

Bei schweren Erkrankungen kann auch die Lungenfunktion in Mitleidenschaft gezogen sein. Hierbei muss der Patient eventuell ein spezielles Atemtraining über eine dicht sitzende Maske (nicht-invasive CPAP-Therapie) mehrfach am Tag durchführen. In einigen Fällen ist aber auch eine Atemunterstützung oder künstliche Beatmung über einen durch den Mund oder durch eine Luftröhrenpunktion in die Lunge eingelegten Schlauch erforderlich (invasive Respiratortherapie). Durch jederzeit verfügbare Untersuchungen der Lunge über eine bettseitige Blutgasanalyse (point of care-Monitoring), eine Schlauchkamera (flexible Bronchoskopie) oder spezielle bildgebende Untersuchung (Spiral-Computertomographie, bettseitige Sonographie) kann stets der Verlauf der Erkrankungen beurteilt werden.

Die Nieren- und Ausscheidungsfunktion von Intensivpatienten kann ebenfalls eingeschränkt sein. Durch zeitweisen Einsatz eines Dialysegeräts (intermittierendes Nierenersatzverfahren) am Krankenbett kann diese Organfunktionsstörung bis zu ihrer Erholung überbrückt werden.

Ungeachtet der hervorragenden instrumentellen und personellen Versorgung der Patienten auf der Intensivstation steht nicht die „Apparatemedizin“ im Vordergrund, sondern der Patient mit all seinen persönlichen Begleitumständen und Bedürfnissen. Im Rahmen einer interprofessionellen Ethikvisite wird auch nicht-wissenschaftlichen Fragestellungen und dem mutmaßlichen Patientenwillen ein hoher Stellenwert eingeräumt.


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